National-Kassen waren auch nach dem ersten Weltkrieg bald wieder sehr erfolgreich.

Die NCR-Klasse 1600, technisch unter dem Strich nichts anderes als eine Jugendstilkasse der Klasse 600 bzw. ihre Vorgänger der 170er-Serie, nur mit Blechgehäuse, entwickelte sich ab den frühen 1920er Jahren zum Verkaufsschlager dieser Zeit. Nicht minder beliebt waren die neuen Tastenkassen der Klasse 1400, die, anders als man vermuten könnte, eine Weiterentwicklung der 600er-Habelkassen darstellen, nicht der bekannten und beliebten 400er-Klasse der Jugendstilzeit.

Anker warb Mitte der 1930er-Jahre offensiv mit der deutschen Herkunft seiner Produkte, so gab es die damals flammneue tagessummendruckende 5000 auch mit „Typ Deutschland“-Aufdruck in Goldschrift. Dem „Makel“, im dritten Reich Tochtergesellschaft eines US-Unternehmens zu sein, musste die deutsche National bald etwas entgegensetzen. So fusionierte man mit der Kassenabteilung des Essener Krupp-Konzerns zu National-Krupp in Berlin und „deutschte“ sich ein. In der Folge wurden Krupp- und auch National-Konstruktionen nach einem mir bisher nicht einleuchtenden Muster recht wirr als National- und auch National-Krupp-Modelle verkauft. Ich versuche, in meiner Modellübersicht nach Krupp- (eigene Seite) und National-Konstruktionen (diese Seite hier) zu trennen.

In den 1930ern stellte National(-Krupp) neue Flaggschiffmodelle vor, die Funktionen besaßen, die Maschinen der Jugendstilzeit und auch der 1920er Jahre gänzlich fehlen: In Deutschland vor allem das Modell 18000, das Gemeinsamkeiten mit der amerikanischen 2000- und 6000-Serie hat.

National-Blech-Tastenhebel- oder Blitzkassen (Klasse 700 und 1700)

Am Beispiel der Klavierkassen der Klasse 700 erläutere ich kurz das System der NCR-Nomenklatur nach kriegsbedingter Umstellung von verzierten Bronze- auf schlichte Stahlblechgehäuse: Bis auf wenige Ausnahmen wurde zur bisherigen Bezeichnung 400 hinzugezählt – so lebte die Technik der totaladdierenden Klasse 300 im Dolphin-Design in der schlichten Klasse 700 weiter.

Ein Novum war hingegen die Klasse 1700, bei der der Blitzkasse rechts ein Aufrechnungs- sowie ein Bondruckwerk angeflanscht wurde, gemeinsam angetrieben durch eine Handkurbel oder wahlweise einen Elektromotor. Diese Maschine stellten Anfang/Mitte der 1920er Jahre die ersten Kassen mit Aufrechnung auf dem Bon dar, nicht jedoch boten sie eine automatische Tagessummenabrechnung. Diese erfolgte nach wie vor manuell mittels des Zählwerkes/der Zählwerke unter der Brustplatte.

Mit Fähnchen- oder Blitzkassen habe ich bisher nur wenige Erfahrungen gesammelt. Aufgrund der geringen Bedeutung für den deutschen Markt wurde die Klasse 700 m. W. n. nie als National-Krupp verkauft. Grundlegendes kann ich an diesen Geräten aber in Ordnung bringen, kontaktieren Sie mich gern.

National-Blech-Einzähler-Tastenkassen klassischer Bauform (Klasse 800)

Folgerichtig besitzen Kassen der Klasse 800 Mechaniken, die jenen der bewährten Klasse 400 gleichen, nur mit schlichtem Stahlblechgehäuse. Wie die Klasse 400 gibt es diese in drei verschiedenen Breiten, so unterscheiden sich beispielsweise 842X, 852X und 862X.

Im Gegensatz zu den USA und der Schweiz hatten die Kassen der Klasse 800 kaum mehr eine Bedeutung auf dem deutschen Markt. Den Grund dafür können Sie weiter unten auf dieser Seite bei meiner Beschreibung der Klasse 1400 erfahren. Aufgrund dieser geringen Bedeutung wurde die Klasse 800 m. W. n. nie als National-Krupp verkauft.

Durch die technische Gleichheit zur Klasse 400 kann ich Kassen der Klasse 800 nach Ihrer Kontaktaufnahme mit viel Routine reparieren.

National-Blech-Mehrzähler-Tastenkassen klassischer Bauform (Klasse 900)

Ähnlich verhält es sich mit Kassen der Klasse 900 – diese tragen unverkennbar das Erbe der ikonischen Klasse 500 in sich. Wie bei dieser gab es Modelle mit einer bis zu neun Schubladen, letztere abermals in einem (nun schlichter gestalteten) Eichenschrank, der direkt auf den Fußboden gestellt wurde (siehe Bild in schlechter Erhaltung).

Häufig findet sich die Klasse 900 in Deutschland nicht, doch war ihre Bedeutung auf dem Markt größer als die der Klasse 800. Ungleich öfter als bei der 500 taucht bei der 900 die Variante mit zwei statt einem Karussellzähler und bis zu 18 Rechenwerken auf, genannt Klasse 9000. Es sind mir keine als National-Krupp verkauften Exemplare der Klasse 900 bekannt.

Durch die technische Gleichheit zur Klasse 500 kann ich an Kassen der Klasse 900 vieles reparieren. Kontaktieren Sie mich gern.

National-Blech-Tastenkassen in 600er-Bauform (Klasse 1400)

Anfang der 1920er-Jahre stellte NRK Berlin ein künftiges Erfolgsmodell vor: Die Registrierkassen der Klasse 1400. Grundaufbau, Zählwerk, Druckwerk und Gehäuseform entsprechen nicht etwa den bisherigen Tastenkassen der Klasse 400, sondern vielmehr den Hebelkassen der Klasse 600.

Neu ist, dass sich die (im Vergleich zur 400 und 800 deutlich kleineren) Tasten nun, wie bei Anker, in herausnehmbaren Tastenbänken befinden. Diese sind ungleich näher beieinander angeordnet als bei den bisherigen NCR-Tastenkassen, weshalb es bei diesem Modell auch bei mehr Tastenreihen keine breitere Bauform gibt.

Von Anfang an gab es Modelle mit Bon- und Journaldruck, Quittungs- und Journaldruck sowie nur Journaldruck, jeweils im Direktdruckverfahren ganz wie in den Hebelkassen der Jugendstilzeit. Neu hinzu kam die Option eines Motorbauches, rechts an die Maschine angebaut.

Im Laufe der 1920er-Jahre wurde ein komplett neu konstruierter, breiterer Formulardrucker verbaut, der – ein Novum für kurbelbetriebene NCR-Maschinen abgesehen von wenigen Buchungsmaschinen auf Basis der Klasse 500 – ein Farbband nutzte.

Die Klasse 1400, optisch in ihrer knapp 20-jährigen Bauzeit nur leicht retuschiert und ab Mitte der 1930er gern mit National-Krupp-Schriftzug versehen, konnte für zwei Bediener oder Warengruppen inkl. zwei eigens ables- und nullstellbarer Zählwerke geliefert werden. Auch waren bis zu vier Schubladen ansteuerbar.

Tastenbänke der 1400er zu revidieren ist eine Sache für sich, die sonstige Technik gleicht aber der der 170er, 600er und 1600er, weshalb ich mir zutraue, Kassen der Klasse 1400 zu reparieren. Senden Sie mir bei Bedarf gern eine Anfrage.

Übrigens zeigt das Icon dieser Webseite eine stilisierte Klasse 1400.

National-Blech-Hebelkassen (Klasse 1600)

Nachdem aus den USA Konversionsmodelle der Klasse 600 aus glattem Blech, jedoch noch mit walmartiger Kopfplatte bekannt sind, stellte NRK Berlin nicht lange nach der Klasse 1400 ein etwas einfacheres, im Endeffekt noch häufiger gebautes Modell vor: Die Klasse 1600.

Verpackt in ein schlichtes Stahlblechgehäuse, bietet diese Maschine exakt dieselben Leistungen wie vor ihr die 170er-Modelle und die Klasse 600. Allerdings ließ man das „Podest“ der späten 600er-Maschinen fallen, die Kassen hatten wieder die Höhe einer 170 Bohemian.

Neu war hingegen der Motorantrieb analog zur Klasse 1400. Hier diente die kleine Taste unten rechts, bei 1400ern für die Korrektur falscher Eingaben, dem Auslösen des (Motor-)Vorgangs.

Wie bei der Klasse 1400 wurde gegen Ende der 1920er-Jahre ein neues Formulardruckwerk mit Farbbandkorb verbaut, auch die 1600 wurde in den letzten Baujahren häufig als National-Krupp verkauft.

Kassen der Klasse 1600 verfügen über dankbare Technik, ich kann sie problemlos instandsetzen. Kontaktieren Sie mich!

National-Blech-Hebelkassen im Kompaktgehäuse (Klasse N1600)

Schon um 1936 stellte NCR Berlin den Nachfolger der 1600 vor, die N1600. Diese erste Kompaktkasse im Sinne der Nachkriegszeit (relativ leicht, Druckwerk vollintegriert, fast identisches Blechgehäuse für jede Version) nahm eine Menge der Kontruktionen nach dem zweiten Weltkrieg vorweg und ist ein frühes Beispiel für die Rationalisierung der Produktion: Fortan war das Druckwerk (wie der optionale Motor) nahtlos im Hauptkorpus untergebracht, dieses Gehäuse unterschied sich nur durch Ausstattung der Kasse mit Bondruck (schmaler) und Formulardruck (breiter). Wie bei späten Exemplaren der „alten“ 1600 verarbeiten die formulardruckenden Kassen einen breiteren Journalstreifen (60mm) als die bondruckenden (44mm). Allerdings erfolgt der Druck bei allen Varianten nun mittels eines Farbbandkorbes, Direktdruck wird nicht mehr genutzt.

Der Aufbau hat nicht viel mit dem der alten 1600 gemein, die noch bis mindestens 1940 im Programm blieb. So befindet sich das Hauptzählwerk nicht mehr oben zwischen Anzeige und Einstellhebeln in Schienen laufend, sondern wie bei Anker feststehend unterhalb der Einstellhebel.

Ab spätestens 1941 wurde die zierliche N1600 auch schon mit zwei Addierwerken für zwei unterschiedliche Bediener oder Sparten gebaut (siehe Foto), ähnlich wie ihre Vorgängerin 1600. Allerdings waren diese Ausführungen nun stets mit Elektromotor ausgestattet, der über die jeweilige Schlüsseltaste gestartet wird. Im Gegensatz zu den Nachfolgern N1600/2 und N1600/4 besitzen diese Maschinen das ganz reguläre, schmale Gehäuse.

Als Einstiegsmodell wurden simple Versionen der N1600 (ohne Motor) noch bis Ende der 1960er Jahre neben der Klasse 84 gebaut, was eine Produktionszeit dieses Modells von über 30 Jahren ergibt! Kassen der Klasse N1600 kann ich gut reparieren, senden Sie mir gern eine Anfrage.

National-800er-Tastenkassen im Kompaktgehäuse (Klasse 1800)

Der Vollständigkeit halber seien die Kassen der Klasse 1800 erwähnt. In Berlin höchstwahrscheinlich nie hergestellt, handelt es sich hierbei um die Technik der Klasse 400 bzw. 800, allerdings in einem kompakten Gehäuse, in das das Druckwerk nahtlos integriert ist. Obgleich ich schon Maschinen der Klasse 1800 mit deutscher Konfiguration (siehe Foto) gesehen habe, hat diese Maschine nie die Bedeutung erlangt, die sie in Skandinavien oder den USA hatte.

Durch die technische Verwantschaft mit der Klasse 400 kann ich Ihre Klasse 1800 instandsetzen. Fragen Sie gern an.

Endsummendruckende National-Tastenkassen (Klassen 2000 und 6000)

In Deutschland zwar eher selten, aber durchaus anzutreffen sind die technisch aufwendigen National-Kassen der Klassen 2000 und 6000. M. W. n. sind sie stets als National gebrandet, nie als National-Krupp.

Zuerst kam bereits in den 1920er-Jahren die Klasse 2000 auf den Markt. Neu war neben der Aufrechnungsfunktion auf dem Bon/dem Formular nicht nur die revolutionäre X- und Z-Abrechnung, bei diesen Maschinen durch einen abschließbaren Einstellhebel und anschließenden Druck der Motortaste realisiert. Beachtung verdient auch das einzigartige Anzeigesystem, von mir laienhaft Spielkarten-Prinzip genannt. Die Maschine besitzt nicht – wie üblich – Rollen zur Anzeige der Beträge, sondern pro Dezimalstelle ein „Deck“ von 10 Anzeigefähnchen mit den Ziffern 0 bis 9 bzw. Symbolen und Text für Funktionstasten auf ihnen. Diese schnellen jedoch nicht wie bei einer Anker 12000 an ihrer festgelegten Position nach oben – vielmehr „mischt“ die Kasse das Deck, bis die richtige Karte vorn ist. Die Klasse 2000 zeigt folgerichtig die Beträge stets plan ohne Versatz an, anders als Tastenhebelkassen oder Jahrzehnte später Nixie-Röhrenrechner.

Auf Basis der Klasse 2000 gab es schon früh sehr mächtige Buchungsmaschinen mit etlichen Rechenwerken und multiplen Druckstellen, die keinen Vergleich mit Ankers B5000 und B6000 scheuen mussten.

Aufrechnung, Endsummendruck und Anzeigetechnik eint die in ihrer Grundausführung etwas größere Klasse 6000, vorgestellt in den 1930ern, mit der Klasse 2000. Abgesehen vom Design – die 6000er verfügte erstmals über abgeschrägte Ecken am Maschinenkopf sowie der Schubladenbasis – waren vermutlich eine vergrößerte maximale Addierwerkszahl sowie umfangreichere Druckleistungen die Unterscheidungsmerkmale dieser beiden Klassen.

Sowohl mit der 2000 als auch mit der 6000 habe ich keine Reparaturerfahrungen.

Ablesbare Tastenkassen im 6000-Design von NKRK (Klasse 14000)

Ausschließlich in Berlin gebaut und fast ausschließlich als National-Krupp verkauft wurden dagegen die Kassen der Klasse 14000.

Wie der Name andeutet, bietet diese Maschine ähnliche Leistungen wie ihr optisch altmodischeres Schwestermodell Klasse 1400. Wie diese verfügt sie über eine reguläre Rollenanzeige. Ein Vorteil ist die Möglichkeit eines Kombidruckwerkes Bon-Quittung-Journal, das es bei der Klasse 1400 nie gab. Auch verarbeiten die Druckwerke allgemein deutlich breiteres Rollenpapier als die der Klasse 1400.

Der deutlich augenfälligere Unterschied jedoch ist sicher das mächtige, weit aufragende Kompaktgehäuse, in das das Druckwerk links gänzlich integriert ist. Auch der Elektromotor ist nicht etwa rechts angebaut, sondern befindet sich innerhalb des Hauptkorpus. Die von der Klasse 6000 übernommenen, diagonal abgeflachten Ecken des Maschinenkopfes sowie die der Schubladenbasis finden sich formal in der eigenwillig gestalteten, vernickelten Handkurbel wieder.

Mit der Klasse 14000 habe ich keine Reparaturerfahrungen, traue mir aber ihre Instandsetzung zu. Kontaktieren Sie mich!

Hebelkassen im 6000-Design von NKRK (Klasse 16000)

Wenig überraschend, handelt es sich bei der Klasse 16000 um eine National-Krupp-Hebelkasse mit Optik der 14000 und Leistungen der 1600.

Wie zuvor beschrieben, war auch hier auf Wunsch ein Kombidruckwerk lieferbar.

Auch die Klasse 16000 kann ich ob ihrer im Vergleich einfachen Technik bei Bedarf instandsetzen. Senden Sie mir dazu eine Anfrage.

Endsummendruckende Tastenkassen von NKRK (Klasse 18000)

Die Speerspitze der in der Formensprache der Klasse 6000 gehaltenen Berliner NKRK-Kassen stellt die gleichermaßen voluminöse wie schwere Klasse 18000 dar, vorgestellt wohl Ende der 1930er-Jahre.

Dieses wurde stets mit elektrischem Antrieb geliefert und kombiniert Aufrechnung auf Bon bzw. Formular mit einem vollautomatischen Tagessummendruck auf Knopfdruck mit und ohne Nullstellung für sämtliche (teils zahlreichen) Rechenwerke. Somit entfiel das manuelle Ablesen und Nullstellen der Addierwerke. Ferner besitzt sie ein im Vergleich zur Klasse 6000 noch einmal aufwendigeres Anzeigesystem.

Diese Nr.1-Besonderheit der Klasse 18000 funktioniert folgendermaßen: Für jede Dezimalstelle (sowie für eine Warengruppenbank o. ä.) existiert eine fünfeckige Doppelwalze auf einer vertikalen Achse, die oben und unten mit jeweils fünf Ziffern versehen ist: Einmal 0, 2, 4, 6, 8; einmal 1, 3, 5, 7, 9. Angetrieben u. a. über waagerecht in der Kasse verlaufende Zahnstangen, erkennt die Mechanik, welche Ziffer gerade angezeigt werden muss und die Walzen rotieren nicht nur auf ihren vertikalen Achsen, sondern bewegen sich auch hoch bzw. herunter. Einzig die Zahlungs- bzw. die Vorgangsart wird über einen sich auf einer horizontalen Achse bewegenden Anzeigebalken wiedergegeben.

Es existierten von der Klasse 18000 Varianten mit 1 bis zu 6 Schubladen, Bon- und Journaldruck, Formular- und Journaldruck oder einem Kombidruckwerk.

Interessant ist, dass die Konstruktion der wohl 1942 nach wenigen in Berlin gebauten Exemplaren eingestellten Klasse 18000 in den 1950ern im neuen NCR-Werk Augsburg erneut Beachtung fand: Siehe National Klasse 71 unter Nachkriegskassen.

Die seltenen und sehr voluminösen National-Krupp 18000 habe ich bislang nicht repariert.