Nach Ende des ersten Weltkrieges begann die Wiederaufnahme der Kassenproduktion ca. 1919.
Die meisten Maschinen der folgenden Jahre hatten in ihrem Inneren die gleichen Mechanismen wie ihre Vorgänger aus der Jugendstilzeit, unterscheiden sich von ihnen optisch jedoch erheblich durch ein größtenteils unverziertes Blechgehäuse.
Bei NCR war dieses ziemlich früh aus Stahlblech gefertigt und in Holzoptik (Woodgrain) oder mit Schrumpflack lackiert, während Anker in den 1920er Jahren hauptsächlich strukturiertes Hammerschlagblech aus vernickeltem Messing verwendete. Ab ca. 1930 stieg auch Anker auf „komplett glattes“ Blech um, wenngleich anfangs häufig noch teils aus Messing.
Nachdem von den kleineren Mitbewerbern der Jugendstilzeit kaum noch einer übrig war, trat nach Ende des ersten Weltkrieges ein neuer, ungleich größerer Konkurrent für Anker und National auf den Plan: Mutmaßlich recht direkt durch die Demilitarisierung infolge des Versailler Vertrages beeinflusst, begann der Essener Stahlkonzern Krupp 1919 mit der seriellen Produktion einer weitgehend eigenständig konstruierten Ladenkasse. Dieses Urmodell Krupp 200 ist weiter unten auf dieser Seite unter Krupp-Kassen zu sehen. Im Laufe der 1920er-Jahre kamen zahlreiche Varianten dieser Konstruktion sowie einfachere, günstigere Hebelkassen von Krupp auf den Markt.
In den 1930er Jahren ging die Konkurrenz zwischen NCR und Anker in eine neue Runde: Anker warb im Dritten Reich immer aggressiver mit der deutschen Herkunft seiner Produkte, während solche von NCR als nichtdeutsch diffamiert wurden. Zwar besaß NCR seit mittlerweile gut 30 Jahren eine Fabrik in Berlin-Neukölln, doch befand sich die Muttergesellschaft nach wie vor in Dayton, Ohio.
Die ab den Anfängen in den 1880ern NCR-typische Taktik, Konkurrenten zu schlucken, versprach angesichts der Größe des Krupp-Konzerns bei diesem keinen Erfolg. Stattdessen einigte man sich mit den Krupp-Verantwortlichen auf die Übernahme lediglich der Kassensparte von Krupp. Dies führte zur gewünschten Eindeutschung von NCR bzw. NRK als „National-Krupp“ oder NKRK. In der Folge wurde die Produktion in Essen gestoppt, in Berlin hingegen liefen fortan allerhand Krupp- und auch NCR-Konstruktionen ohne erkennbares Nomenklatur-System als National und National-Krupp vom Band.
Ich persönlich besitze nur wenige ausgewählte Zwischenkriegskassen, Sammlerfreunde von mir haben aber eine beträchtliche Anzahl. Wenn Sie eine instandgesetzte Kasse dieser Ära zu einem fairen Preis kaufen möchten, senden Sie mir gern eine Anfrage.




