Nach meinem Kenntnisstand kam der Almex-Fahrscheindrucker (Modell A) unlängst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Schweden auf den Markt. Mit seiner sehr kompakten Form (quasi ein Gegenentwurf zum verschachtelt aufgebauten TIM), den Einstellrippen in der Mitte und dem Druckwerk links durch eine Maschinenwand vom Rest getrennt (rechts auf offiziellen Abbildungen, wo das Gerät 180 Grad gedreht dargestellt wird) ist das Almex-Urmodell der Fahrscheindrucker, der am meisten mit der Konstruktion einer (einfachen) Registrierkasse gemeinsam hat. Ich selbst stieß 2007 im Alter von 13 Jahren auf diese Geräte und fand als zu dem Zeitpunkt schon Registrierkassenbegeisterter sofort faszinierend, wie die damaligen Techniker und Ingenieure es schafften, fast sämtliche Funktionen einer einfachen Hebel-Registrierkasse in einem dermaßen kleinen Gehäuse unterzubringen.
Almex A

Namentlich bietet der Almex A fünf (schon früh wahlweise sechs) Einstellhebel, davon bis zu vier Betragsreihen sowie zwei Reihen zur Kennzeichnung von Linie und Einstieg etc., die (bei den meisten Konfigurationen) durch zwei weitere an einem Rändelrad am Druckwerk einstellbare Ziffern ergänzt werden. Ferner gibt es eine Datumseinstellung, vier bis fünf Zählwerke (eines für die Ticketnummer sowie drei bis vier für die einzelnen Betragsreihen), Fahrscheindruck von der Rolle (40mm breit) inkl. Klischeedruck und automatischem Abschneiden, Kontrollstreifendruck (als Negativ der Datenzeile des Fahrscheindrucks auf dünnem, ebenfalls 40mm breitem Papier) sowie optional eine automatische „Erkennung“ von unten eingesteckter Pappfahrkarten und Unterbrechung des Rollenvorschubes bei deren Druck. Letztere Funktion, genannt RS-Umschaltung fällt bei bei Almex-A- und PDR-Modellen reihenweise durch Verharzung der Rollenachse aus und blockiert – schlimmer noch – beim Ausprobieren schnell das gesamte Gerät. Daher ist es ratsam, nie ohne vorherige Prüfung der Gängigkeit der Rollenachse eine von unten eingeschobene Pappkarte zu bedrucken. Die „schmalen“ Almex A kamen in unzähligen kleinen bis sehr großen Verkehrsbetrieben zum Einsatz, die prominentesten und zahlreichsten Einsätze waren wohl die bei der Kraftpost und deren Nachfolgegesellschaften.
In den Folgejahren kamen (heute sehr seltene) neun- und elfreihige Almex A auf den Markt. Hierbei ist das Gehäuse von 9- und 11-reihigen Geräten identisch groß. Die 9-reihigen Exemplare haben Rippen in regulärer Breite (wie 5- und 6-reihige Maschinen), während die 11-reihigen Almex A eigens schmalere Einstellrippen besitzen.
Mit dem Almex A kenne ich mich gut aus, gerne setze ich Ihr Exemplar instand bzw. repariere es. Senden Sie mir eine Anfrage.
Im Jahr 2023 war in Deutschland noch ein Busbetrieb bekannt, der mit Almex-Fahrscheindruckern im Regelbetrieb fuhr, doch auch diese Ära endete am 31.07.2023. Aktuell ist für Almex-Drucker noch der Einsatz auf einer Rheinfähre, zum Abrechnen der Marktstandgebühren beim Bezirksamt Hamburg-Nord sowie bei einem Vlothoer Busunternehmen für Sonderfahrten bekannt. Die Maschinen auf der Rheinfähre werden von einem guten Sammlerfreund, die Hamburger und Vlothoer Drucker von mir selbst technisch betreut.
Almex PDR

Eine größere technische Weiterentwicklung des Almex A stellt erst der um 1970 auf den Markt gebrachte, größere Almex PDR dar. Dieser hat stets 9 Einstellrippen. Grundprinzip und Druckwerk entsprechen 1:1 dem Almex A, allerdings wurde hinter der bekannten Mechanik eine magnetgesteuerte Einheit zum Beschreiben einer einseitigen Magnetbandkassette eingegliedert. Diese Einheit funktioniert wie der Drucker rein mechanisch bzw. durch magnetische Energie, lediglich das Auslesen der Magnetbänder erfolgte mit elektrischen Geräten und es existierten sogenannte Löschdrosseln. Letztere bestanden im Wesentlichen aus einem größeren Elektromagneten in einem Gehäuse. Almex PDR-Drucker waren (nach Erstauslieferung) hauptsächlich bei größeren Verkehrsunternehmen im Einsatz, beispielhaft sei hier die große Flotte der Bahnbusse sowie ein mittelgroßer Bestand bei der HEAG Darmstadt genannt. Für kleinere Verkehrsunternehmen war die Einrichtung eines Arbeitsplatzes für die elektronische Abrechnung meist wenig attraktiv, weshalb Almex vom Typ PDR meist erst als Gebrauchtgeräte in kleineren Unternehmen zum Einsatz kamen.
Auch mit dem Almex PDR habe ich einige Erfahrung, senden Sie mir gern nach Kontaktaufnahme Ihr Gerät und ich setze es mechanisch instand.
Almex E

Letzte Neuentwicklung eines mechanischen Druckers war schließlich gegen Mitte der 1970er-Jahre der Almex E. Ihm liegt nicht mehr die bekannte Form einer „Miniaturkasse“ zugrunde, vielmehr hat das Gerät einen ganz eigenen Formfaktor. Mit seiner eher flachen Form, der großen nach oben öffnenden Gehäuseklappe auf der Oberseite und der in der Klappe befindlichen Fahrscheinrolle (44mm Breite, kein Kontrollstreifendruck verfügbar) hat er von der Grundbauart her mehr Ähnlichkeit mit dem AEG KAL als mit älteren Almex-Konstruktionen. Auch war für den Almex E wie für den AEG ein Motorstativ lieferbar, was es für andere Almex-Modelle nie gab. Mit seinen schwedischen „Geschwistern“ hat der Almex E allerdings neben dem Hebelantrieb (AEG: Kurbel) die modernere Drucktechnik mittels planer Gummidruckplatten und einem Farbband (AEG: Direktdruck mit Walze) gemeinsam. Während er in Großbritannien und auch in der Schweiz recht weit verbreitet war, sind größere Einsätze des Almex E in Deutschland nur aus Aschaffenburg und Bad Säckingen bekannt, jeweils manuell angetrieben. Erwähnenswert ist, dass auch an für elektrischen Betrieb ausgelegte Almex E jederzeit sehr einfach ein Hebel für Handbetrieb angeschraubt werden kann. Das Motorstativ für den Almex E besitzt unter dem Steckplatz für den Drucker sogar eine kleine Vertiefung zum Verstauen dieses „Nothebels“.
Auch wenn der Almex E in Deutschland kaum auftaucht, habe ich selbst ein paar Maschinen und mache mit meiner Erfahrung gern Ihr Exemplar dieses interessanten mechanischen Fahrscheindruckers wieder gängig. Nehmen Sie dazu Kontakt mit mir auf.