
Der TIM-Fahrscheindrucker war – falls nicht der Ur-AEG eher auf den Markt kam – der erste kompakte Fahrscheindrucker, der vom Schaffner am Lederriemen um den Hals getragen wurde. Gebaut in Großbritannien schätzungsweise seit den 1920er-Jahren, ist das charakteristische Erkennungsmerkmal eines TIM die metallene Wählscheibe zum Einstellen des Fahrpreises. Ferner ist der TIM-Drucker am prominent vorn links angebrachten Fach für das 38mm schmale Rollenpapier zu erkennen.
Wie damals bei Registrierkassen und auch Frankiermaschinen üblich, arbeitet der TIM-Drucker im Direktdruckverfahren, d. h. die mächtige Druckwalze mit den entsprechenden Typenrädern und dem weitumfassenden Druckklischee mit verschiedenen Informationen und Rahmenlinien wird zuerst durch eine getränkte Filzrolle (später leider oft zerfallendes Moosgummi) mit ölhaltiger Stempelfarbe benetzt und druckt ihr Drucknegativ dann direkt aufs Papier.
Urmodelle des TIM besitzen zur Fahrpreiseinstellung ausschließlich die 12-stellige Wählscheibe. Diese ist ein prägnantes Relikt des Duodezimalsystems der Währung in Großbritannien bis 1971, auch bei für D-Mark und andere Währungen konfigurierten Maschinen. Doch schon bald kamen Konfigurationen auf den Markt, die hinter der Wählscheibe entweder bis zu 9-stellige Einstellhebel für einstellige Beträge oder kleinere Umschalter für 10, 20 oder mehr Einheiten einer Währung auf einmal besaßen. Diese Hebel gab es auch mit Buchstabenkürzeln bspw. für verschiedene Fahrscheingattungen. Die restlichen Einstellmöglichkeiten am TIM variieren – neben einer fast immer einstellbaren zweistelligen Nummer existiert meist ein Rädchen zur Einstellung der Uhrzeit, manchmal ist dieses Rändelrad aber auch durch die Einstellung eines Buchstaben ersetzt. Das Datum muss stets nach Öffnen der Wartungsklappe über dem Druckzylinder direkt mit einem Stellstift an den Typenrädern eingestellt werden.
Es existieren je nach Zählkapazität und Funktionsumfang kurze bzw. schmale (Urmodell, bekannt bspw. von der HHA) und lange bzw. breite TIM-Drucker, letztere beispielsweise eingesetzt im VHH und bei der Üstra Hannover. Ferner gibt es Maschinen mit Total-Betragszähler und solche mit multiplen kleineren Zählwerken, die die verkaufte Anzahl an Fahrscheinen für jede Preisstufe einzeln registrieren. Analog zu National-Fähnchenkassen der Jugendstilzeit, wo ebenfalls beide Arten von Zählwerken existierten, unterscheide ich diese Varianten in Total Adder und Detail Adder.
Vor allem die langen/breiten TIM-Drucker gab es in späteren Baujahren auch ganz ohne Wählscheibe. Diese etwas ungewohnt aussehenden Geräte haben anstelle der Scheibe einen Einstellhebel montiert, dahinter in zweiter Ebene meist einen weiteren.
Lizenznachbauten der TIM-Drucker sollen in Indien gebaut worden sein. Trotz seiner eher sperrigen Konstruktion mit einigen abstehenden Bauteilen, die eine Verbindung zur Mechanik im Innern haben und damit Angriffsfläche für (im Einsatz wohl häufige) Stürze auf den Boden bieten, sind die TIM-Drucker aufgrund ihrer simplen Technik und guten Materialqualität außerordentlich robust und zumeist auch heute noch grundsätzlich funktionstüchtig.
Mit den TIM-Fahrscheindruckern habe ich zwar deutlich weniger Erfahrung als mit jenen von Almex, kann aber Grundlegendes reparieren und Ihrem Gerät wieder zu leichtgängiger Funktion verhelfen. Nehmen Sie dafür Kontakt mit mir auf.