Nach Beschädigung der National(-Krupp)-Fabrikanlagen in Berlin-Neukölln wurde die Produktion von National-Kassen spätestens im Jahr 1950 im neuen Domizil Augsburg (damals US-Besatzungszone) wieder aufgenommen. NCR Augsburg avancierte damit wie zuvor das Berliner Werk zur zweitgrößten Registrierkassenfabrik weltweit nach NCR Ohio und vor Anker Bielefeld.
Ablesbare National-Hebelkasse N1600

Zunächst wichtigste NCR-Nachkriegskasse in Deutschland war die N1600-Serie, wie beschrieben streng genommen schon Ende der 1930er auf den Markt gekommen. Um 1949, das deutsche National-Hauptquartier war mittlerweile von Neukölln nach Augsburg umgezogen, wurde die Produktion wieder aufgenommen. Man ergänzte die N1600-Familie um zahlreiche neue Modelle wie die verbreiterten Mehrzähler-Kassen N1600-2 und N1600-4 (siehe Foto); die alten N1600 zwischen 1936 und 1941 gab es nicht in verbreitert. Diese besitzen ein wahrscheinlich einzigartiges, halbautomatisches Nullstellsystem für die Zählwerke: Man öffnet die Zählwerksblende wie bei einer Einzähler-Kasse mittels des Hauptschlüssels. Nun wird mit einem kleinen Schalter zwischen den zwei oder vier Zählwerken ausgewählt, der entsprechende Betrag kann abgelesen und im Kassenbuch o. ä. notiert werden. Anschließend betätigt man die entsprechende Motortaste des jeweiligen Zählwerkes, mit der normalerweise Beträge gebucht werden, und das Zählwerk wird motorisiert (bzw. ggf. durch Kurbeldrehung) nullgestellt, nicht jedoch abgedruckt – daher halbautomatisch.
Während die meisten Modelle schon gegen 1955 durch den Nachfolger Klasse 84 abgelöst wurden, blieben zumindest die Basisversionen der N1600 bis ca. 1970 als Einstiegsmodelle im Programm, ab ca. 1965 mit dem neuen, schlichten NCR-Logo versehen. Dem Vernehmen nach wurde ungefähr ab dieser Zeit minderwertiges Maschinenfett verwendet, das zu schlimmen Verharzungen führt.
Mit der Reparatur einer N1600 bin ich gut vertraut, sodass Sie mich sorglos kontaktieren können.
Ablesbare National-Tastenkasse N1400/B1400

Als große Neuerung im Vergleich zur N1600 als erste deutschen Kompaktkasse waren ab ca. 1950 nun im gleichen Gehäuse und Design die neuen Tastenkassen der N1400-Reihe lieferbar. Diese Maschinen sind technisch durch die Tastenbänke deutlich aufwendiger und existieren wie die N1600 in Versionen mit bis zu vier Zählwerken und Schubladen. Manche N1400 sind als B1400 bezeichnet; warum, ist mir nicht bekannt.
Auch Kassen der Klasse N1400 kann ich gut reparieren, fragen Sie einfach an.
Endsummendruckende National-Tastenkasse Kl. 51, 52 und 53

1953 kam eine amerikanische NCR-Konstruktion nach Deutschland, die besonders im Design ihrer Zeit voraus war: Die für eine Nachkriegsmaschine recht voluminöse und hoch aufbauende, auf Knopfdruck tagessummendruckende Klasse 51. Ihre sehr hohe Verarbeitungsqualität spiegelt sich in einem schon bei einfachen Ausführungen stattlichen Gewicht wider. Erkennungsmerkmal waren neben dem hier erstmalig verbauten, neuartigen Schiebe-Zentralschloss die nicht runden, sondern zehneckigen Anzeigerollen, die bei behaltung konventioneller Anzeigerollen eine komplett plane und damit besser ablesbare Anzeigefläche ähnlich der Klasse 2000, 6000 oder 18000 (später 71) ermöglichten. Die Klasse 51 war wenige Jahre später mit aufwendigen Zusatzfunktionen wie Rückgeldrechnung und Anschluss für einen Rückgeldgeber erhältlich. Nochmal später, schätzungsweise 1964, gab es auch für den deutschen Markt die Klasse 52 mit erweiterten Leistungen. Die technologische Speerspitze der Zeit stellte die in ihren Ausmaßen verbreiterte Klasse 53 dar, die zwischen Haupt- und Druckwerksmechanik eine Einheit zum elektromechanischen Auslesen von Kreditkarten besitzt. Die Klasse 53 wurde in Deutschland offiziell nicht angeboten, in Europa auftauchende Exemplare stammen in der Regel aus der Schweiz.
Ab ca. 1965 wurden Klasse 51 und 52 anstelle des National-Schriftzuges mit dem Zahnrad in der Mitte mit dem neuen, schlichten NCR-Logo versehen. Dem Vernehmen nach wurde ungefähr ab dieser Zeit minderwertiges Maschinenfett verwendet, das zu schlimmen Verharzungen führt.
Kassen der Klassen 51 und 52 sind technisch überaus aufwendig und schwer zu reparieren – am ehesten komme ich mit frühen Exemplaren zurecht. Kontaktieren Sie mich für Hilfe.
Ablesbare National-Hebelkasse Kl. 84

Kurze Zeit später, um 1955, wurde die bisherige N1600-Serie optisch stark retuschiert, um wie eine geschrumpfte Klasse 51 zu wirken: Das Erfolgsmodell Klasse 84 war geboren. Abgesehen vom 51er-Design inkl. zehneckiger Anzeigeräder und charakteristisch abgerundeter Schubladenbasis (außer bei schmalbasigen Einstiegsmodellen) gab es keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorgänger. Auch waren weiterhin die verbreiterten Mehrzähler-Modelle mit zwei und vier Zählwerken und halbautomatischer Nullstellung verfügbar, nun genannt 84/2 und 84/4. Im Gegensatz nur N1600 nutzen alle 84er-Kassen 60mm breite Journalrollen, auch solche mit weiterhin 44mm messendem Bondruck.
Ab ca. 1965 wurde die Klasse 84 anstelle des National-Schriftzuges mit dem Zahnrad in der Mitte mit dem neuen, schlichten NCR-Logo versehen. Dem Vernehmen nach wurde ungefähr ab dieser Zeit minderwertiges Maschinenfett verwendet, das zu schlimmen Verharzungen führt.
Mit der Klasse 84 bin ich analog zu ihren Vorgängern gut vertraut, fragen Sie an für eine Instandsetzung.
Ablesbare National-Tastenkasse Kl. 85 und 86

Wie die N1600 wurde auch die Tastenkasse N1400 optisch kräftig „geliftet“, allerdings etwas später: Schätzungsweise 1957. Heraus kam die Klasse 86 (Einzähler-Maschine) bzw. Klasse 85 (Mehrzählermaschine im breiteren Gehäuse), grundsätzlich entsprachen die Modelle technisch der N1400. Dies gilt mit Ausnahme der neuen ‚kleinen‘ Aufrechnungskasse Kl. 86 (Konkurrent der aufrechnenden N800 von Anker) sowie der Aufrechnungsmodelle der Klasse 85. Im Gegensatz nur N1400 nutzen alle 84er- und 85er-Kassen 60mm breite Journalrollen, auch solche mit weiterhin 44mm messendem Bondruck.
Ab ca. 1965 wurden Klasse 84 und 85 anstelle des National-Schriftzuges mit dem Zahnrad in der Mitte mit dem neuen, schlichten NCR-Logo versehen. Dem Vernehmen nach wurde ungefähr ab dieser Zeit minderwertiges Maschinenfett verwendet, das zu schlimmen Verharzungen führt.
Technisch zwar komplexer als die Klasse 84, bin ich auch mit Klasse 85 und 86 gut vertraut. Kontaktieren Sie mich!
Endsummendruckende National-Tastenkasse Kl. 71

Eine weitere Zwischenkriegskonstruktion erlebte in Augsburg Mitte der 1950er-Jahre ihre Renaissance: Das bei den Zwischenkriegskassen beschriebene Modell 18000! Ebenfalls mit äußerlich neuem Design an das Erfolgsmodell Klasse 51 angepasst, hieß das Flaggschiff der Kassenpalette nun Klasse 71 mit bis zu 27 Rechenwerken. Tribut an das Alter der technischen Konstruktion war allerdings bis zum Produktionsschluss um 1970 die Tatsache, dass stets immer nur die große Aufrechnungstaste einen Vorgang (und damit auch den Motor) starten konnte, nicht bspw. die Warengruppen wie bei Klasse 51 und 52 bestellbar und der jüngeren Klasse 3 obligatorisch.
Ab ca. 1965 wurde die Klasse 71 anstelle des National-Schriftzuges mit dem Zahnrad in der Mitte mit dem neuen, schlichten NCR-Logo versehen. Dem Vernehmen nach wurde ungefähr ab dieser Zeit minderwertiges Maschinenfett verwendet, das zu schlimmen Verharzungen führt.
Mit der Reparatur der Klasse 71 habe ich bisher wenig Erfahrung.
Endsummendruckende NCR-Tastenkasse Kl. 3

Ab Mitte der 1960er schließlich wurde die 51er-Serie sukzessive von der ungleich kleineren und leichteren Klasse 3, dem ersten ‚Gradkantler‘ (kein halbrundes Eingabefeld mehr) von NCR Augsburg, abgelöst. Sie wurde von Anfang an anstelle des National-Schriftzuges mit dem Zahnrad in der Mitte mit dem neuen, schlichten NCR-Logo versehen.
Entwickelt u. a. unter Maßgaben des Großkunden Aldi, konnte diese in zahllosen verschiedenen Ausführungen lieferbare Maschine einen Buchungsvorgang starten, während der vorherige noch nicht zu Ende gebracht war – ein großer Vorteil im damals wachsenden Check-Out-Geschäft. Wachsender Rationalisierung in der Produktion sowe einer steigenden Anzahl an Kunststoffteilen in der Mechanik stehen bei der Klasse 3 technische Raffinessen wie ein ohne jegliches Werkzeug leicht entfernbares Gehäuse aus Magnesium gegenüber. Auch die Klasse 3 war mit Rückgeldrechnung und Geberanschluss lieferbar.
Mit der Klasse 3 habe ich ein paar Erfahrungen gesammelt, kontaktieren Sie mich bei Fragen.
Nach der Klasse 3 folgten als elektromechanische Kassen für den deutschen Markt nur noch im Ausland gefertigte Budget-Modelle wie die Klasse 82. In der Schweiz hingegen wurde auch die in den USA entwickelte, sehr komplexe Klasse 5 mit einer riesigen Funktionsvielfalt verkauft. Entwicklungstechnisch stellte die Klasse 5 bei NCR wie die F17 bei Anker die letzte Ausbaustufe dar, bevor die Elektronik aufkam.